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Die Saiten auf dem Bass heißen: (von der dicksten zur dünnsten): E, A, D, G. Man kann sich das mit folgendem Spruch merken: "Eine Alte Dame Grinst". Die kleinen Metallstäbchen, die ins Griffbrett eingelassen sind, bezeichnet man als "Bünde". Man nummeriert sie von der Kopfplatte in Richtung Korpus durch. Der Bund direkt nach der Kopfplatte ist also der erste, der danach der zweite usw. Setzt man den Finger zwischen 1. und 2. Bund auf, so sagt man, man spielt "im 2. Bund". Analog dazu spielt man "im 1. Bund", wenn man den Finger zwischen Kopfplatte und 1. Bund aufsetzt. Die meisten Bässe haben im 3., 5. und 7. Bund eine Markierung zur besseren Orientierung.
Auf der Unterseite "Notenfinder" kannst du sehen, auf welcher Saite in welchem Bund welcher Ton liegt. Du kannst dort also herausfinden, welcher Ton im 3. Bund auf der A-Saite liegt, oder wie man ein F greift.
Die Begriffe "höher" und "tiefer" beziehen sich beim Bass übrigens immer auf die Tonhöhe. Die zur D-Saite nächsttiefere Saite ist also die A-Saite, die tiefer klingt und dicker ist. Räumlich gesehen liegt die A-Saite über der D-Saite, aber das sollte dich nicht verwirren. Ebenso bedeutet "zwei Bünde höher" als der 3. Bund der 5. Bund, da mit steigender Bundzahl die Tonhöhe höher wird.
Die Saiten werden abwechselnd mit dem Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand angeschlagen. Man spricht daher von Wechselschlag. Die Bewegung erfolgt hauptsächlich aus dem 1. Fingergelenk, der Finger bleibt leicht gekrümmt und trifft die Saite mit der Fingerkuppe. (Die Fingernägel müssen dazu ggf. gekürzt werden.) Nach dem Anschlag sollte der Finger die nächsttiefere Saite berühren. Dies nennt man auch gestützter Anschlag oder Apoyando. Schau dir auch das Video zu Lektion 1 an!
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Der Zeigefinger vor dem Anschlag: er schwebt über der D-Saite | Der Zeigefinger hat die D-Saite angeschlagen und ruht auf der tieferen A-Saite. Der Mittelfinger ist bereit für den nächsten Anschlag der D-Saite. |
Neben dem gestützten Anschlag sind noch eine Reihe weiterer Anschlagstechniken auf dem Bass gebräuchlich. In diesem Video stelle ich sie vor.
Die Finger der linken Hand sollten möglichst nahe an (aber nicht auf!) den Bundstäbchen positioniert werden. Unsauberes Greifen kann man in gewissen Maße durch erhöhten Kraftaufwand ausgleichen, das ist aber der falsche Weg und kann im schlimmsten Fall zu einer Sehnenscheidenentzündung führen. Geübte Spieler müssen beim Greifen nur wenig Kraft aufwenden.
Jeder Finger ist für einen (benachbarten) Bund zuständig. Das nennt man auch Lagenspiel. Der Zeigefinger, auch 1. Finger genannt, greift beispielsweise alle Töne, die im 2. Bund zu spielen sind. Entsprechend greift dann der Mittelfinger (2. Finger) alle Töne im 3. Bund, der Ringfinger (3. Finger) alle im 4. und der kleine Finger (4. Finger) alle im 5. Man sagt dann, dass man in der 2. Lage spielt. Die Lage wird also nach der Position des 1. Fingers benannt. In der 5. Lage hat man analog: 1. Finger - 5. Bund, 2. Finger - 6. Bund, 3. Finger - 7. Bund, 4. Finger - 8. Bund. Dies wird ebenfalls im Video zu Lektion 1 erklärt.
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Spiel in der 2. Lage: Der Zeigefinger (1. Finger) greift im 2. Bund ein E. | Der kleine Finger (4. Finger) ist dann entsprechend für den 5. Bund zuständig und greift hier ein G. |
Wenn du Schwierigkeiten hast, die Hand so weit zu strecken, kannst du sie auch ein wenig in die entsprechende Richtung bewegen. D.h. wenn du mit dem 4. Finger spielst, bewegst du sie nach rechts (in Richtung Korpus), wenn du mit dem 1. Finger spielst nach links (in Richtung Kopfplatte). WICHTIG: Der Daumen ändert dabei seine Position nicht, sondern bleibt "festgeklebt" hinter dem Griffbrett und dient dort als "Stabilisator" (etwa in der Griffbrett-Mitte und auf der Höhe zwischen 1. und 2. Finger). Anstatt ihn zu bewegen, streckst du ihn ein wenig in die jeweils eine oder andere Richtung. Grundsätzlich sollte der Daumen seine Position nur beim Lagenwechsel verlassen!
Grundsätzlich müssen beim Bassspiel alle Saiten, außer der, auf der man gerade spielt, abgedämpft werden. Bei der Lautstärke einer Band schwingen nämlich alle Saiten automatisch mit. Werden sie nicht gedämpft, klingt dein Basssound "matschig". Das Abdämpfen übernehmen sowohl die rechte als auch die linke Hand. Die Saiten, die höher klingen als die, auf der du gerade spielst, werden von der linken Hand, der Greifhand, abgedämpft. Die Finger der Greifhand setzen dazu flach auf das Griffbrett auf und berühren leicht diese Saiten, so dass sie nicht schwingen können.
Die nächsttiefere Saite als die, auf der du gerade spielst, wird beim "gestützten Anschlag" (siehe oben) vom Anschlagsfinger abgedämpft.
Es bleiben die Saiten, die noch unter dieser liegen. D.h. im Fall, dass du auf der D-Saite spielst, die E-Saite, und im Fall, dass du auf der G-Saite spielst, A- und E-Saite. Um diese Saiten abzudämpfen, gibt es zwei Techniken. Bei der ersten werden diese mit dem Daumen der rechten Hand abgedämpft. Beim Spiel auf der D-Saite liegt der Daumen auf der E-Saite und dämpft diese ab. Beim Spiel auf der G-Saite liegt der Daumen auf der A-Saite und lehnt leicht an der E-Saite und dämpft beide ab.
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Spiel auf der D-Saite. Der Daumen liegt auf der E-Saite und dämpft diese ab. | Spiel auf der G-Saite. Der Daumen liegt auf der A-Saite und dämpft E- und A-Saite ab. |
Bei der zweiten Technik ändert der Daumen nicht seine Position, sondern bleibt abgestützt auf dem Pickup oder auf dem Schlagbrett. Die entsprechenden Saiten werden stattdessen mit dem Ring- und Zeigefinger der rechten Hand abgedämpft. Beim Spiel auf der D-Saite liegt der Ringfinger auf der E-Saite und dämpft diese ab. Beim Spiel auf der G-Saite liegt der Ringfinger auf der A-Saite und der kleine Finger auf der E-Saite.
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Spiel auf der D-Saite: Die E-Saite wird vom Ringfinger abgedämpft. | Spiel auf der G-Saite: Die E-Saite wird vom kleinen Finger, die A-Saite vom Ringfinger abgedämpft. |
Probiere beide Techniken aus, und wähle dann die aus, die dir leichter fällt. Hierzu gibt es übrigens ebenfalls ein Video.
Manchmal will man aber auch die Saite, auf der man gerade spielt, abstoppen, z.B. wenn man eine Pause spielt. Das geschieht dadurch, dass der Druck des Greiffingers auf die Saite gelockert und der Finger dadurch minimal angehoben wird. Dadurch stirbt der Ton ab. Diese Technik funktioniert allerdings nicht, wenn man eine Leersaite spielt. Dann muss man die Saite durch eine leichte Berührung entweder der linken oder der rechten Hand abstoppen.
Bei allen Übungen sollte der Fuß die (normalerweise vier) Viertel im Takt mitklopfen. Der Bassist bildet (zusammen mit dem Schlagzeuger) das rhythmische Fundament der Band. Daher ist es wichtig, dass er ein gutes "Timing" hat, d.h. gut den Takt halten kann. Dies kann man trainieren, indem bei allem, was man spielt, den Takt mit dem Fuß mitklopft. Für Anfänger ist das eine zusätzliche Schwierigkeit, auf lange Sicht zahlt sich dies jedoch aus.
Beim Üben sollte der Bassgurt getragen werden. Um die richtige Länge des Gurtes einzustellen, probiert folgendes: Setzt euch mit dem umgehängten Bass auf einen Stuhl und steht dann auf. Der Bass sollte dabei seine Position nicht verändern. Dies ist wichtig, da man meist im Sitzen übt, in der späteren Proberaum- und Live-Situation jedoch normalerweise im Stehen spielt. Damit man das Geübte dann optimal umsetzen kann, sollte der Bass im Sitzen und im Stehen dieselbe Position haben.