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FAQ

Hier habe ich ein paar Fragen zusammengestellt, die ich immer mal wieder gestellt bekomme. Für Fragen zu Bässen, Bassverstärkern und Saiten schaut unter Basskauf, Verstärkerkauf bzw. Saitenkauf nach! Fragen zu den Noten und Videos werden auf der Lektionenseite beantwortet.


Ich will ein Musikinstrument lernen. Was sind die Vorteile von E-Bass?

Obwohl musikalische Laien den Bass vielleicht gar nicht so wahrnehmen, würden sie es sofort merken, wenn er fehlt. Der Bassist bildet zusammen mit dem Drummer das rhythmische und zusammen mit der Gitarre das harmonische Rückgrat der Band. Bei ihm laufen also alle Fäden zusammen. Daher gibt es (so gut wie) keine Bands ohne Bassisten. Da aber viel weniger Leute Bass spielen als Gitarre, sind Bassisten immer gesucht. Sie stehen zwar meist nicht so im Rampenlicht, aber auch das kann ein Vorteil sein.

Wie viel muss ich üben?

Gerade als Anfänger solltest du dich daran gewöhnen, regelmäßig zu üben. Das führt eher zum Erfolg, als wenn man versucht, von Zeit zu Zeit das Versäumte auf einen Schlag nachzuholen. Versuch, jeden Tag zu üben und wenn es auch nur 10 Minuten sind. Gut wäre es, wenn du es am Anfang schaffst, im Schnitt jeden Tag eine halbe Stunde zu üben. Wenn du richtig gut werden willst, musst du nach dieser Anfangsphase später noch deutlich mehr Zeit pro Tag in dein Bassspiel stecken. 

Kann man auch zu viel üben?

Das eigentlich nicht, aber durch falsches Üben kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Blasen an den Fingern rechne ich gar nicht mal dazu, diese werden schnell zu Hornhaut. Problematischer sind Schmerzen in den Sehnen und Gelenken an Hand und (Unter-)Arm. Diese können sich im ungünstigsten Fall zu Erkrankungen wie Sehnenscheidenentzündung oder Tennisarm entwickeln.

Solche Beschwerden treten normalerweise nur auf, wenn man von Null aus anfängt, mehrere Stunden am Tag zu üben. Man sollte also ggf. die Übezeit pro Tag langsam steigern und zwischendurch (vor allem bei Schmerzen) immer mal eine Pause einlegen. Generell sollte man darauf achten, dass man fürs Greifen möglichst wenig Kraft aufwendet. 

Im Internet kursieren außerdem Anleitungen und Videos zu (Dehn-)Übungen, die man vorbeugend machen kann, wie z.B. diese des amerikanischen Star-Gitarristen John Petrucci. Da ich kein Arzt bin, muss ich allerdings dazusagen: Benutzung auf eigene Gefahr! Im Zweifelsfall solltet ihr einen Arzt oder Physiotherapeuten zu Rate ziehen.

Wie lange dauert es, bis ich Bass spielen kann?

Das hängt ganz stark davon ab, welches Niveau du erreichen willst und wieviel du pro Tag übst. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man 10.000 Stunden lang trainieren muss, um eine Fertigkeit auf Top-Niveau zu bringen. Dabei ist es egal, ob es sich um Schach, Tennis oder ein Musikinstrument handelt. 

Zum Nachspielen der meisten Rock-Klassiker (evtl. in etwas vereinfachter Form) benötigst du allerdings keine derart ausgefeilte Technik. Wenn du diesen Basskurs komplett durchgearbeitet hast (inkl. der Songs unter "Songs zum Nachspielen"), solltest du dazu in der Lage sein. Das kannst du in etwa 3 Jahren schaffen, wenn du pro Tag etwa 1-2 Stunden übst. Bei kürzerer Übezeit pro Tag verlängert sich die Gesamt-Zeitdauer bzw. bei längerer verkürzt sie sich entsprechend. Wenn du schon ein anderes Musikinstrument spielst, geht es übrigens etwas schneller.

Wozu brauche ich Noten? Reicht nicht Tabulatur?

Um ein guter Musiker zu werden, brauchst du nicht unbedingt Noten lesen zu können. Sie bringen dich aber schneller zum Ziel, auch wenn du am Anfang vielleicht das Gefühl hast, dass sie dich eher aufhalten. Noten bilden musikalische Zusammenhänge sehr viel klarer ab als Tabulatur und helfen Dir so dabei, sie zu verstehen und zu erinnern. Nur vermittels Noten kannst du dich mit anderen Musikern, die kein Saiteninstrument spielen (z.B. Keyboardern) austauschen. Ein Problem der Tabulatur ist, dass du den Rhythmus nicht (richtig) notieren kannst. Mit Noten kannst du einen musikalischen Einfall aufschreiben und wirst ihn nie mehr vergessen.

Im Basskurs lernst du übrigens das Notenlesen schrittweise und du wirst schnell feststellen: Es ist alles halb so wild ;-).

Ich möchte den Song XY nachspielen. Wo bekomme ich die Noten her?

Von vielen bekannten Bands kann man Notenhefte mit den Original-Bassnoten kaufen (z.B. die "Hal Leonard Recorded Versions"). Billiger und gleichzeitig eine gute Schule für das Gehör ist es, wenn man versucht, die Bass-Parts selbst rauszuhören, d.h. zu "transkribieren". Leider ist dies gerade für Anfänger oft nicht so einfach, aber auch hier gilt: Übung macht den Meister. Ich selber habe gute Erfahrungen mit einem (geschlossenen) Kopfhörer gemacht und dadurch, dass ich den Bass auf der Aufnahme mit einem Equalizer etwas betone.

Außerdem kann das Internet weiterhelfen: Bei Google kann man mit dem Namen des Stücks + "bass tabs" entsprechende Tabs suchen. (Wie man Tabs liest, wird übrigens in Lektion 2 erklärt.) Diese sind zwar oft fehlerhaft, außerdem ist der Rhythmus meist nicht notiert, aber sie bieten sie einen ersten Ansatzpunkt. Wenn man den Songtitel + "bass" oder "bass cover" bei Youtube eingibt, findet man oft Videos, wo jemand die Basslinie synchron zur Aufnahme mitspielt. Dort ist der Bass normalerweise sehr viel besser zu hören als beim Original und man kann, indem man dem Bassisten auf die Finger schaut, ungefähr nachvollziehen, wie der Song gespielt wird. Auch diese nachgespielten Basslinien enthalten jedoch manchmal Fehler. Man kommt also nicht umhin, sich das Original immer wieder selbst anzuhören.

Wie muss ich meinen Sound am Verstärker einstellen?

Eine Schwierigkeit bei der Einstellung eines guten Basssounds liegt darin, dass ein Sound, der sich allein und in Zimmerlautstärke gespielt gut anhört, bei voller Lautstärke zusammen mit der Band oft nicht klingt und umgekehrt. Viele Anfänger neigen dazu, Bässe und Höhen auf "fett" zu stellen und die Mitten auszudünnen ("Badewannen-Einstellung"), weil dieser Sound sich allein gespielt ziemlich "satt" und gut anhört. Kommt aber dann die Band dazu, klingt der Bass "matschig" und lässt sich im musikalischen Gesamtzusammenhang nur noch schwer orten. Zu viele Bässe sorgen für "Mulm" und mit zu vielen Höhen kommst du soundmäßig den anderen Instrumenten in die Quere. Du solltest umgekehrt für einen guten Basssound versuchen, die Mitten und Tiefmitten anzuheben und die anderen Frequenzen eher abzusenken. Da ist etwas Rumprobieren angesagt.

Ist Bass leichter als Gitarre?

Nein. Für jedes Instrument, das man auf hohem Niveau beherrschen will, muss man lange und intensiv üben. Das ist beim Bass nicht anders als bei Geige, Klavier oder eben Gitarre. Bass und Gitarre sind jedoch beides Instrumente, bei denen man am Anfang relativ schnell erste Erfolgserlebnisse haben kann. Insofern sind sie also (am Anfang!) leichter als beispielsweise Blas- oder Streichinstrumente, bei denen es unter Umständen Wochen dauert, bis man überhaupt mal einen vernünftigen Ton produzieren kann.

Kann man, wenn man E-Gitarre spielen kann, auch E-Bass spielen?

Ich würde sagen, das Verhältnis ist in etwa so wie das zwischen Judo und Karate oder das zwischen Tischtennis und Tennis. Die grundsätzliche Herangehensweise ist ähnlich, es gibt in den Details aber doch viele Unterschiede. Wenn du als Gitarrist Bass lernen willst, hast du einen Vorsprung gegenüber jemandem, der bei Null anfängt. Du kennst beispielsweise schon mal alle Töne auf dem Griffbrett (diese sind beim Bass eine Oktave tiefer). Bass ist jedoch ein anderes Instrument mit einer für Gitarristen ungewohnten Handhabung. Die Saiten sind dicker und die Bünde liegen weiter auseinander. Schnell und flüssig zu spielen ist daher schwerer und muss extra geübt werden.

Kann man, wenn man E-Bass spielen kann, auch Kontrabass spielen?

Nein, so einfach ist das leider nicht. Der Kontrabass ist zwar gleich gestimmt wie der Bass, unterscheidet sich aber doch in vielen Details. Er hat beispielsweise keine Bünde. Man muss daher die Finger nach Gehör richtig positionieren. Wenn man schon E-Bass spielen kann, ist das ein Plua, trotzdem muss Kontrabass noch mal eigens üben, wenn man dieses Instrument beherrschen will.

Kann ich mit Plektrum schneller spielen als mit den Fingern?

Nein. Bestimmte Sachen lassen sich leichter mit Plektrum spielen, aber wieder andere sind mit Fingern leichter. Es macht also keinen Sinn, auf Plektrum umzusteigen, weil man mit bestimmten Sachen, die man spielen will, Schwierigkeiten hat. Der Unterschied liegt eher im Sound: Mit Plektrum hat man einen "knackigen", gitarrenähnlichen Anschlag, mit Fingern klingt es weicher, eher in Richtung Orgel.

Ich bin schon Ü30 (Ü40 etc.), lohnt es sich überhaupt noch mit Bass anzufangen?

Manche Leute glauben, um ein Instrument zu lernen, müsse man schon als Kind anfangen. Das stimmt jedoch nicht, es gibt Beispiele von sehr guten Musikern, die ihr Instrument erst als Erwachsene gelernt haben (z.B. Wes Montgomery). Der springende Punkt ist eher: Um ein Instrument zu lernen, muss man sehr viel üben. Ein Kind kann das eher als ein Erwachsener, der in Alltag, Berufsleben und Familie eingespannt ist. Als junger Mensch kann man die Welt um sich herum vergessen und stundenlang auf seinem Instrument herumklimpern. Wenn Du es schaffst, diesen Enthusiasmus aufzubringen, dann kannst du ein Instrument auch mit Ü30, Ü40 oder im Rentenalter erlernen.

Ich bin Linkshänder, brauche ich einen Linkshänderbass?

Diese Frage bekomme ich immer mal wieder gestellt, ich muss aber gleich sagen, dass ich sie nicht wirklich gut beantworten kann. Beim Bassspielen müssen beide Hände komplexe Bewegungen trainieren, keine der beiden hat es wirklich leichter. Daher sollte es eigentlich keinen großen Unterschied machen, ob man nun mit der bevorzugten oder der anderen Hand anschlägt  bzw. greift. Lernt man das Instrument in der Rechtshänderposition, hat dies den Vorteil, dass man Lernmaterialien ohne Umdenken benutzen kann und außerdem nicht auf einen Linkshänderbass angewiesen ist, der oft teurer ist und wo man weniger Auswahl hat. 

Andererseits wird es wohl schon seinen Grund haben, wenn extra Modelle für Linkshänder angeboten werden und wenn bekannte Linkshänder wie Paul McCartney den Bass "verkehrtherum" spielen. Wenn du selbst Linkshänder bist und schon länger Bass spielst, schreib mir doch mal, dann kann ich deine Erfahrungen hier vielleicht weitergeben.

Warum wird das Thema XY im Basskurs nicht behandelt?

Es gibt eine ganze Reihe von Spieltechniken und Herangehensweisen, zu denen es keine Übungen im Basskurs gibt. Dazu gehören: Slappen, Tapping, Solospiel, Double-Stops, akkordisches Spiel, mehrstimmiges Spiel, Flageoletts usw. Dies bedeutet nicht, dass es unsinnig oder überflüssig ist, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Ob man solche Fähigkeiten jedoch im Bandkontext gewinnbringend einsetzen kann, hängt stark von der Ausrichtung der Band ab und davon, wieviel Freiheiten dem Bassisten dort eingeräumt werden. Im Basskurs werden dagegen die Grundlagen des Basspiels behandelt, d.h. die Fertigkeiten, die du brauchst, um die typische Aufgabe der Bass-Begleitung auszufüllen.

Ich interessiere mich nicht für Jazz. Muss ich den JAZZ-KURS trotzdem machen?

Der Jazz-Kurs ist ein eigenständiger "Kurs im Kurs". Du kannst ihn auch komplett weglassen, ohne dass Dir dabei etwas entgeht, auf das der Rest aufbaut. (Umgekehrt kannst du auch nur die JAZZ-KURS-Lektionen machen.) Du solltest Dir das allerdings noch mal überlegen, denn im JAZZ-KURS lernst du eine ganz allgemeine Fertigkeit: Improvisieren auf dem Bass. Dieses Können kannst du in jeder Stilrichtung einsetzen: Metal, Rock, Alternative ... Das zu lernen, macht also auch Sinn, wenn man keinen Jazz spielen will.

Welche Effektgeräte brauche ich für den Bass?

Effektgeräte sind bei Bassisten deutlich weniger beliebt als bei Gitarristen. Im Gegensatz zu Gitarrentönen neigen Basstöne nämlich bei einer hohen Bandlautstärke schnell zu Tonhöhen-Undefiniertheit und (gerade bei schnelleren Passagen) zum Verschwimmen. Und die meisten Effekte wie Hall, Echo oder Phaser verstärken diese Tendenz. Daher gilt beim Bass hier meist: "Weniger ist mehr". Dennoch kann man als Bassist über den Erwerb der folgenden Effekte zumindest mal nachdenken:

Macht es Sinn, eine andere als die Standard-Stimmung zu verwenden? Was ist "Downtuning"?

Manche Bassisten stimmen einzelne oder alle Saiten ihres Basses tiefer, als sie normalerweise gestimmt werden. Dies mag für manche Spielarten des Metal, wo viel mit tiefergestimmten Gitarren gearbeitet wird, oder für Keyboard-lastigen Pop nötig sein, um die Rolle als Tieftöner unter den anderen Instrumenten adäquat auszufüllen. Der Nachteil des Herunterstimmens ist unter Umständen ein schlechterer Sound, dem kann man etwas entgegenwirken, indem man dickere Saiten aufzieht.

"Downtuning" bedeutet, dass alle Saiten tiefer gestimmt werden, wobei die relativen Abstände aber erhalten bleiben. Z.B. kann man statt E A D G die Saiten auch C F Bb Eb oder H E A D stimmen. Dann muss man die Positionen aller Töne auf dem Griffbrett neu lernen, es sind jedoch weiterhin die gewohnten Fingersätze für Arpeggien und Intervalle anwendbar. Die andere Möglichkeit besteht darin, dass man nur die tiefste Saite, die E-Saite herunterstimmt, also z.B. D A D G ("Drop-D"). Für die obersten drei Saiten stimmen dann noch die Töne, man kann aber, sobald die tiefste Saite im Spiel ist, nicht mehr die üblichen Fingersätze einsetzen.

Kann ich auf dem Bass auch Noten im Violinschlüssel spielen?

Um vom Violinschlüssel in den Bassschlüssel umzurechnen, muss man zuerst in den nächstunteren Zwischenraum gehen (wenn die Note in einem Zwischenraum ist) bzw. auf die nächstuntere Linie (wenn die Note auf einer Linie ist). Z.B. das C, das sich beim Basschlüssel im zweituntersten Zwischenraum befindet, ist im Violinschlüssel im drittuntersten Zwischenraum, und das D, das auf der drittuntersten Line ist, ist im Violinschlüssel auf der viertuntersten Linie usw. Wenn du das so spielst, dann erklingt das allerdings eine Oktave tiefer als es eigentlich aufgeschrieben ist, bzw. eigentlich sogar zwei, weil Bassnoten eine Oktave höher notiert werden als sie klingen.

Ich muss neue Saiten aufziehen. Wie mache ich das?

Saiten, die frisch aussehen, klingen auch meist noch frisch. Wenn sich aber stumpfe Verfärbungen oder gar Abplatzer zeigen,sollte man mal darüber nachdenken, die Saiten zu wechseln. 

Wenn man sich so eine Bass-Saite mal anschaut, so stellt man fest, dass sie auf der einen Seite ein sogenanntes "Ball-End", eine kleine metallene Verdickung hat. Beim Saitenwechsel werden sie zuerst mit dem anderen Ende in eine entsprechende Öffnung an den Saitenreitern eingefädelt. Das Ball-End wirkt dadurch stegseitig als Arretierung. Die Saite wird dann auf der Kopfseite an der Achse der entsprechenden Mechanik befestigt, dort befindet sich ebenfalls ein Loch. 

Nun kann man von Hand ein paar Wicklungen um die Achse herum vornehmen. Das ist der Moment, wo man am meisten falsch machen kann: Bei den Mechaniken auf der oberen Seite muss im Uhrzeigersinn gewickelt werden, bei den anderen gegen den Uhrzeigersinn. (Oft gibt es auch nur auf einer Seite Mechaniken.) Dann wird mit dem Flügel so lange gedreht, bis die Saite straff gespannt ist. Dabei wird die Saite am Sattel mit dem Daumen festgehalten und nach unten gedrückt, so dass während des Wickelns ständig Zug auf der Saite ist.

Bass steg Kopfplatte
Auf diesem Bild kann man die Ball-Ends erkennen, die durch die Öffnungen im Steg eingefädelt sind. Bei den oberen Mechaniken sind die Wicklungen im Uhrzeigersinn, bei den unteren gegen den Uhrzeigersinn. 

Beim Anschlagen schnarrt es etwas. Ist das normal?

Eigentlich darf es nur bei sehr lautem Anschlag etwas schnarren. Wenn es bei normalem oder gar leisen Spiel schnarrt, ist das ein Hinweis darauf, dass deine Saitenlage zu flach eingestellt ist. Mit "Saitenlage" bezeichnet man den Abstand zwischen den Bundstäbchen und der Saite. Die Saitenlage sollte möglichst flach eingestellt sein, allerdings nicht so flach, dass es schnarrt. Bei zu hoch eingestellter Saitenlage lassen sich die Saiten (gerade in den hohen Lagen) nur mit viel Kraftaufwand greifen.

Die Saitenlage kann man an zwei Stellen verändern: Zunächst an der Brücke, da laufen die Saiten über kleine Böckchen, "Saitenreiter" genannt. Diese kann man mit einem Inbusschlüssel oder Schraubenzieher (wird meist mitgeliefert) in der Höhe verstellen. Für eine flachere Saitenlage müssen die Böckchen tiefer gestellt werden, umgekehrt für eine höhere nach oben.

Die zweite Möglichkeit ist der sogenannte Halsspannstab, der für die Krümmung des Halses zuständig ist. Der Zugang zum Halsspannstab befindet sich an der Kopfplatte oder am Body-Hals-Übergang, manchmal ist er unter einem kleinen Plättchen, das man abschrauben kann, versteckt. Auch hier benötigt man wieder einen Inbusschlüssel oder Schraubenzieher. Durch Drehen im Uhrzeigersinn wird der Hals gerader, die Saitenlage also flacher. Drehen entgegen dem Uhrzeigersinn resultiert in einer höheren Saitenlage.

Saitenreiter Halsspannstab Halsspannstab
Die Saitenreiter sind kleine Böckchen, die man anhand der Schräubchen an den Seiten höhenverstellen kann. Bei diesem Bass befindet sich der Zugang zum Halsspannstab auf der Seite des Übergangs zwischen Korpus und Hals.  Hier ist der Zugang zum Halsspanstab auf der Kopfplatte unter einem festgeschraubten Metallplättchen.

Wie stelle ich fest, ob mein Bass "bundrein" ist?

"Bundrein" bedeutet, dass bei einem gestimmten Bass alle Töne die korrekte Tonhöhe haben. Überprüfen kann man das, indem man die leer angeschlagene Saite mit der im 12. Bund gegriffenen vergleicht (mit dem Gehör oder einem Stimmgerät). Der Abstand muss exakt eine Oktave betragen.

Mangelnde Bundreinheit kann man relativ einfach selbst korrigieren, indem man die Saitenreiter horizontal, also entlang der Saitenachsen verstellt. Ist der im 12. Bund gegriffene Ton zu tief, werden die Saitenreiter in Richtung Kopfplatte verstellt, sonst in die andere Richtung.

Saitenreiter
Die Saitenreiter kann man anhand der hinteren Schrauben entlang der Saitenachsen verstellen und so die Bundreinheit korrigieren.

Wer ist der beste Bassist aller Zeiten?

Diese Frage kann man nicht beantworten, da es zu viele hervorragende Bassisten zu unterschiedlichen Zeiten gab und gibt, die man nicht direkt vergleichen kann. Ein Bassist, der jedenfalls zu Unrecht viel zu unbekannt ist, ist James Jamerson. Jamerson hat in den sechziger Jahren unzählige Motown Hit-Singles als Studiomusiker eingespielt, allerdings ist sein Name nie genannt worden. Dabei hat er viele Riffs und Licks erfunden, die heute zum Standardrepertoire jedes Bassisten gehören. Er hat also direkt oder indirekt praktisch jeden Bassisten nach ihm beeinflusst. Außerdem konnte er wunderbar musikalisch und interessant improvisieren. Er ist in den Achtzigern gestorben und hat den Ruhm, der ihm eigentlich zusteht, nie genießen können.